Kontastisch - Das KON, klingt wie neu

 

Robert Schumann freut sich mächtig, denn als einer der wenigen unsterblichen Komponisten weilt er schwer aktiv im Musikerhimmel und leistet sich hin und wieder einen wohlwollenden Blick auf seine Heimatstadt. Genauer auf den Hauptmarkt. Dort kann er sich verdenkmalt in nachdenklich melancholischer Pose bis in alle Ewigkeit bestaunen, grüngewandet und ehrfurchtgebietend.

 

Dieses Jahr feiert das Robert Schumann Konservatorium sich selbst, im Hinterkopf natürlich stets den meisterhaften Sohn der Stadt. Eigentlich verdient das Kon ebenfalls ein Denkmal, vielleicht aus einem riesigen Violinschlüssel, witterungsbeständig, damit er nicht grün oder blau oder rot anlaufen kann. Aber die Unversehrtheit der Räumlichkeit an der Crimmitschauer Straße scheint ja mittlerweile unter Dach und Fach. Alles ist gut. Alle können feiern. Das macht das Kon am besten damit, was es am besten kann: mit Musik und vielen Festen, ja einer ganzen Festwoche vom 18. bis zum 23. September. Vermutlich wird das Festkonzert am 22.9. in der Neuen Welt wie geplant das Highlight sein, ich freue mich jedoch auf den Tag der offenen Tür am 23.09. und das Konzert mit ehemaligen Schülern um 18 Uhr. Das könnte ja so eine Art Best-of-Veranstaltung werden, auf der man einige (mittlerweile auch) bekannte Gesichter wiedersehen dürfte.

 

Entscheidend ist aber doch der enorme Stellenwert, den sich das Kon über die Jahre und übers Jahr erworben hat. Hymnischer Dank hierfür an Tommy Richter, der seit vielen Jahren das Konservatorium dynamisch leitet und nach außen und innen fabelhaft auf einander abstimmt. Ganze Generationen brillanter Musiker wurden hier ausgebildet von Lehrern, die mit Enthusiasmus und hervorragender Beherrschung ihrer Instrumente nicht nur Erziehung und Unterricht vorbildlich betrieben haben, sondern die Liebe zur Musik vielen Musikern unwiderruflich implantieren konnten. Ungezählte Male hat unser Kunstverein zu den Vernissagen junge Musiker gebeten, unsere Besucher zu erfreuen – das Zuhören hat Spaß gemacht, mit Klassik und zeitgenössischer Musik, das Spektrum ist imponierend. Und nicht von ungefähr bereichern so viele Preisträger aus Zwickau die "Jugend musiziert"-Wettbewerbe.

 

Aber nicht nur als herausragender Ausbildungsort ist das Kon weit über Zwickaus Grenzen ein Begriff, nein, auch als Veranstalter solch wunderbarer Konzertereignisse wie dem jährlichen Summer Swing oder den Kon-Klavierwettbewerben.

 

Vor Jahren habe ich dem Kon mal mein ziemlich durchgeknüppeltes Schlagzeug aus den 70ern für den Unterricht geschenkt? Ob da jemals irgendein Trommeleleve draufgehauen hat? Glaub nicht oder eigentlich doch, ok, vielleicht ganz sicher, denk ich mal …

 

 

 

Kulturbürger des Monats: Schulleiter Thomas Richter, der in so präziser wie lockerer Art das Konservatorium für alle Zwickauer zum Klingen bringt.

 

Robert Schumann Konservatorium